Kita-Öffnung: Landratsamt versagt bei Test-Strategie

Oelsnitz. Dass mit der heutigen Öffnung der Kindertagesstätten längst noch nicht klar ist, wie das Betreuungspersonal auf Corona getestet werden kann, kritisiert Ulrich Lupart scharf. Er macht das Landratsamt mitverantwortlich. „Was hier gerade abläuft, ist einfach eine Katastrophe und fernab jeglichen gesunden Menschenverstandes.“ Als Beispiel nennt er die Situation in Oelsnitz. Dort wurde das Rathaus am Freitag schriftlich vom Jugendamt informiert, dass ab heute regelmäßige Tests beim Kita-Personal durchzuführen sind. Die Abläufe müssen von den jeweiligen Einrichtungsträgern selbst organisiert werden – in Oelsnitz also die Stadtverwaltung. Dort war man heute zwar bemüht, wusste aber bis zum Mittag nicht, wie, wann und von wem Schnelltests gemacht werden können. „Die hätten aber spätestens schon heute morgen erledigt sein müssen, um vor möglichen Ansteckungen auf der sicheren Seite zu sein. Was nützt es, wenn eine Betreuerin nun vielleicht am Dienstag oder Mittwoch getestet wird, aber zwischenzeitlich schon ihre Kollegen mit Corona infiziert hat“, sagt Lupart. Hier sei wertvolle Zeit verloren gegangen. Und: „Beim Anordnen von Ausgangsverboten oder Bewegungsradien für Bürger ist man hierzulande schnell, aber wenn es darum geht, mitzudenken, klemmt es oftmals.“ Lupart spricht sich zudem für den Einsatz von Virenfiltern in den Kitas aus. „Zwar sind mir die unterschiedlichen Ansichten über die Wirksamkeit dieser Luftfilter bekannt, aber die gibt es über Atemschutzmasken auch. Für Oelsnitz würde der Kauf rund 60.000 Euro kosten. Das Geld sollten wir für unsere Kinder und deren Betreuer jedenfalls ausgeben.“ (ts)