Ziel: Ein Rathaus ohne Gender-Sprech

Oelsnitz/Dresden. Gleich nach der Sommerpause wird die AfD-Fraktion im Oelsnitzer Stadtrat einen Antrag einbringen, der das Gendern im offiziellen Sprachgebrauch der Stadtverwaltung und deren Eigenbetriebe unterbinden soll. Grundlage der Kommunikation soll dann allein die amtliche deutsche Rechtschreibung in der noch immer gültigen Fassung von 2007 sein. „Und die kennt nun einmal die sogenannte geschlechtergerechte Sprache nicht”, sagt Fraktionschef und Vizeoberbürgermeister Ulrich Lupart. Er verweist zugleich auf eine aktuelle Umfrage des mitteldeutschen Meinungsbarometers MDR-fragt, wonach nur 14 Prozent der 26.000 Befragten der Auffassung sind, dass das Anliegen, alle Geschlechter in der deutschen Sprache hör- und sichtbar zu machen, wichtig ist.
Die für Oelsnitz fertig ausgearbeitete Beschlussvorlage soll nun auch anderen sächsischen Kommunen dienen, um in Räte eingebracht zu werden. “Dazu haben wir uns soeben in der AfD-Landtagsfraktion verständigt”, so Lupart. Hintergrund ist ein ähnlich lautender Antrag, den die Fraktion am Mittwoch in den Landtag eingebracht hatte, der dort aber mehrheitlich abgelehnt wurde. Lupart: „Übrigens auch von allen anwesenden CDU-Abgeordneten, die erst jüngst einstimmig selbst ein Positionspapier beschlossen hatten, in dem ebenfalls die Gendersprache kritisiert wird. Ich glaube, die sind in dieser Problematik inzwischen selbst so zerrissen, dass ihnen das klare Denken abhanden gekommen ist. Allen voran ihr Ministerpräsident Kretschmer, der der Abstimmung besser gleich ganz fernblieb. Immer öfter fällt auf, wie sich die CDU von Linken und Grünen am Nasenring durch die Manege führen lässt. Ein trauriges Schauspiel.“ (ts)