Oelsnitz. Am Sonntag wird es auf Oelsnitzer Straßen weihnachtlich – zumindest akustisch. Landtagsabgeordneter und Vizeoberbürgermeister Ulrich Lupart setzt sich gemeinsam mit Veranstaltungstechniker Ronny Hertel in einen mit Lautsprechern bestückten Trabi, um Weihnachtsmusik zu spielen: „Wir wollen den Leuten kurz vor dem harten Lockdown in Sachsen noch etwas Festtagsstimmung bringen – einfach so“, sagt Lupart über seine Idee, mit der zugleich an die Probleme der Veranstaltungsbranche erinnert werden soll. „Ronny Hertel hat gerade viel Zeit übrig, weil ja alle Veranstaltungen abgesagt sind. Warum also diese Zeit nicht nutzen, um den Leuten etwas Freude bringen. In Leipzig fahren Musiker vom Gewandhausorchester im offenen Bus durch die Stadt, um zu spielen. Das können wir uns in Oelsnitz nicht leisten, aber ein Trabi geht immer.“
Update: Aus dem Trabi wurde technisch begründet dann doch ein VW, Musik gab es aber trotzdem. Ab 17 Uhr sind Ulrich Lupart und Ronny Hertel für gut zwei Stunden mit ihrem Musikanhänger durch die Stadt gefahren, haben hier und da Station gemacht – etwa im Neubaugebiet, in der Siedlung und in Lauterbach. Teils waren die Menschen überrascht, teils wussten sie von der Aktion aus der Zeitung. „Wir haben durchweg Zustimmung erfahren“, sagt Lupart. „Einige kamen gar mit Stollen und Getränken nach draußen und haben sich bedankt.“
Update: Aller guten Dinge sind drei. Am Mittwochabend (23. Dezember) fährt Ulrich Lupart noch einmal mit seinem Weihnachtsmusik-Mobil durch Oelsnitz und hat diesmal sogar Geschenke dabei: Weihnachtssterne insbesondere für die Anwohner am Letzten Heller. „Die Leute dort haben unter dem Straßenbau der Bundesstraße in den vergangenen Monaten derart gelitten, dass ihnen eine kleine Anerkennung gebührt“, sagt er. Die Blumen will er vor den Türen abstellen – kontaktfrei, um in Coronazeiten die Hygieneregeln einzuhalten. Gespendet wurden sie unter anderem von der Gärtnerei Tröltzsch.(ts)
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