Bahnanbindung: Den Blick nach Bayern nicht vergessen

Plauen. Dass die geplante Bahn-Fernverbindung vom Vogtland nach Berlin womöglich vor dem Aus steht, in fünf Jahren aber eine S-Bahn von Plauen nach Leipzig fährt, treibt auch den Landtagsabgeordneten Ulrich Lupart um. Er setzt dabei andere Prioritäten: „Eine direkte Zugverbindung von Plauen nach Berlin ist ein Prestigeprojekt ohne Mehrwert, ähnlich dem gescheiterten Flughafen Hof/Plauen. Es gab diese Züge bereits und sie wurden mangels Auslastung wieder eingestellt. Es ist auch jetzt schon möglich, mit der Bahn von Plauen in vier Stunden nach Berlin zu fahren, mit Umstieg in Dresden. Auch die Verlängerung der S5X nach Plauen ist unnötig und wahrscheinlich nur teuer. Die Fahrzeit wird sich nicht wesentlich verkürzen, da die bisherige Umsteigezeit in Werdau nur neun Minuten beträgt. Für die meisten Vogtländer würde sich nichts ändern, da sie entweder weiter in Zwickau umsteigen oder dann anstatt in Werdau in Plauen. Sehr viel flexibler und preislich eine wirkliche Alternative zum eigenen Fahrzeug sind hingegen Angebote im Nahverkehr. Das Quer- durchs- Land- Ticket, die Ländertickets, das Regio- 120- Ticket, usw. sind hervorragende Angebote – aber ausbaufähig. Etwa durch einen Anschluss des Vogtländischen Verkehrsverbundes an den Gültigkeitsbereich des Bayern- beziehungsweise Servustickets. Momentan ist es so, dass die Fahrt von Plauen nach Hof gut die Hälfte vom Preis des Bayerntickets kostet, welches dann bis Salzburg oder an den Bodensee gültig ist. Ein Bayernticket Plus oder ein Bayern-Sachsen-Ticket wäre eine Lösung, die man ohne große Investitionen kurzfristig realisieren kann. Zur Attraktivität der Bahn gehört aber auch der Zustand der Bahnhöfe. Der ist an vielen Stellen untragbar. Ich denke da etwa an die touristischen Schwerpunkte Bad Elster und Bad Brambach. Hier muss dringend gehandelt werden.“ (ts)