Plauen/Bad Brambach. Landtagsabgeordneter Ulrich Lupart geht nicht mehr davon aus, dass sich Landrat Rolf Keils (CDU) Forderung umsetzen lässt, die Bahnstrecke Plauen – Bad Brambach – Vojtanov in den nächsten zehn Jahren zweigleisig auszubauen und zu elektrifizieren: „Dieser Zug ist wohl erst einmal abgefahren.“ Hintergrund ist die Antwort von Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) auf eine diesbezügliche Kleine Anfrage der AfD-Landtagsfraktion (Drs.-Nr.: 7/2544). Darin heißt es: „Diese Ausbaustrecke ist nicht im Bundesverkehrswegeplan 2030 enthalten. Für das Projekt konnte bei der Prüfung zur Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan 2030 weder ein Bedarf für den Schienenpersonenverkehr noch für den Schienengüterverkehr festgestellt werden. Somit wurde diese Strecke als nicht wirtschaftlich klassifiziert und deshalb abgelehnt.“ Damit sei auch das zuletzt viel diskutierte Güterterminal in Herlasgrün vom Tisch, ist Lupart überzeugt: „Denn nur mit dem Ausbau macht es wirklich Sinn.“
Bei seinen Aussagen stützt sich Minister Dulig auf eine in seinem Haus beauftragte Machbarkeitsstudie, die bislang 214.000 Euro gekostet habe. Dieses Gutachten diene nun „der Vorbereitung des Willensbildungsprozesses des Bundes und der Staatsregierung zum weiteren Umgang mit besagter Strecke. Der Willensbildungsprozess ist derzeit noch nicht abgeschlossen, weswegen gegenwärtig von der Möglichkeit einer Einsichtnahme abgesehen wird.“
Letzteres ärgert Lupart: „Die 214.000 Euro sind schließlich unserer aller Steuergeld. Und ich hätte schon gerne gewusst, was noch so alles in der Studie steht. Denn ganz vom Tisch zu sein scheint der Ausbau, der wegen erwartbarer Lärmbelästigung besonders im Raum Bad Brambach kritisch gesehen wird, ja noch nicht.“ (ts)