Neues Passgesetz: Fotografen fürchten um ihre Existenz

Das Bundesinnenministerium möchte mit einer Novellierung des Passgesetzes die Nachbearbeitung von Passbildern unterbinden und begründet dies damit, Sicherheitslücken schließen zu wollen. Bürger sollen sich künftig nur noch unter behördlicher Aufsicht mithilfe von Fotocomputern, sogenannten Self-Service-Terminals, fotografieren lassen dürfen – zum wirtschaftlichen Nachteil ortsansässiger Fotostudios. Das darf nicht passieren, findet Landtagsabgeordneter Ulrich Lupart:
„Mich hat soeben der Brief des Reichenbacher Fotografen Michael Knabe erreicht, der sein Geschäft in zweiter Generation führt, sich in der Stadt einen Namen gemacht hat und nun fürchtet, dass seine Berufskollegen und er massiv unter solch einer Neuregelung leiden. Es gehe um mehrere Tausend Familienbetriebe. 20 bis 30 Prozent seines Umsatzes mache er mit Passfotos. Fielen diese Einnahmen weg, ginge es ihm an die Existenz. Er hat mir auch erklärt, dass die Herstellung von Passfotos nicht etwa nur Drauflosknipsen sei. Gerade der Umgang mit Babys und Kindern würde besondere Kenntnisse und Einfühlungsvermögen verlangen, was ein Automat nun mal nicht habe. Ähnlich sehe es bei älteren und behinderten Menschen aus. Seine Aussagen haben mich überzeugt. Hier darf kein ganzer Handwerkszweig um seine Existenz gebracht werden. Ich fordere die Sächsische Staatsregierung auf, ihr Gewicht in die Waagschale zu werfen, dass dieses Gesetzesvorhaben im Bund nicht umgesetzt wird – im Interesse des Handwerks.“ (ts)