Coronapolitik: Kritik wird lauter und erinnert an 1989

Plauen. Die Demonstration gegen die Coronapolitik am Sonntagabend in Plauen stand offenbar kurz davor, vom Dritten Weg vereinnahmt zu werden. An der Kreuzung Böhler-/Hofwiesenstraße wurde, vermutlich von Vertretern der Kleinstpartei, das Gerücht gestreut, der direkte Weg zum Wendedenkmal über den Johanniskirchplatz sei von der Polizei gesperrt, weshalb ein Umweg nötig wäre. Dem folgten aber nur wenige Menschen. Die Mehrheit nahm die traditionelle Route. Auch weil aus den eigenen Reihen darauf verwiesen wurde, keinesfalls dem Dritten Weg nachzulaufen. Für den Landtagsabgeordneten Ulrich Lupart ganz klar ein Beweis dafür, dass auf die Zivilgesellschaft in Sachsen und insbesondere im Vogtland Verlass ist – anders als von Linken und Grünen gerne behauptet: „Ich habe mir von der Veranstaltung vor Ort ein Bild gemacht und bin stolz, dass dem Dritten Weg nicht gefolgt wurde. Auch geht es hier längst nicht mehr allein um das Impfen. Hier sind Geimpfte, Ungeimpfte und Menschen mit Masken friedlich und respektvoll nebeneinander her gelaufen. Die Leute spüren nämlich, dass ihnen durch die katastrophale Coronapolitik der Regierung Grundrechte abhanden kommen, für deren Erlangung sie vor gut 30 Jahren auf die Straße gegangen sind – zuallererst übrigens in Plauen. Und das Wendedenkmal als Endpunkt der Demo steht dafür inzwischen als starkes Symbol. Dass die Polizei die nicht angemeldete und damit nicht genehmigte Demo letzthin gewähren ließ, finde ich vollkommen in Ordnung. Nicht zu akzeptieren ist jedoch das aus meiner Sicht unverhältnismäßige Vorgehen von einigen Beamten gegenüber Bürgern im Nachgang der Demo, was als Video in sozialen Netzwerken gerade verbreitet wird. Eine parlamentarische Aufarbeitung solcher Vorgänge im Landtag ist nötig, weil es vermutlich keine Einzelfälle sind. Speziell Innenminister Wöller muss sich dazu äußern.“ (ts)