Schulschließung: Darf so nicht weitergehen

Oelsnitz/Dresden. Ulrich Lupart hält die wegen Corona verfügte Schließung der Oelsnitzer Grundschule bis Ende kommender Woche für unverantwortlich: „Wenn wir den Herbst, den Winter und womöglich noch das kommende Frühjahr so weitermachen, fahren wir eine ganze Schülergeneration bildungspolitisch gegen die Wand. Dass die Alarmglocken klingeln, wenn eine Lehrkraft positiv getestet wird, ist richtig, aber deshalb muss man nicht gut zwei Wochen auf jeglichen Unterricht verzichten. Wir brauchen da künftig eine andere Herangehensweise.“ Lupart bringt damit eine Quarantäne-Verkürzung auf fünf Tage ins Spiel, wie sie etwa Virologe Christian Drosten bereits im September angesprochen hat und fordert, dazu mehr und vor allem präventiv zu testen: „Gerade bei den Lehrern, die wir dringend in den Schulen brauchen.“ Hinzu komme, Modelle zu entwickeln, mit denen Lehrer so wenig wie möglich mit ihren Kollegen in Kontakt kämen, also sich gar nicht erst anstecken können. „Kleinere Gruppen von Pädagogen etwa, die selbst im privaten Bereich im nächsten halben Jahr eben auf jegliche persönliche Begegnung untereinander verzichten. Das ist zwar nicht schön und verlangt viel Disziplin, ist aber womöglich ein Weg, um auf die Schließung ganzer Schulen verzichten zu können.“
Lupart hatte am Mittwoch am Rande der Plenarsitzung in Dresden Ministerpräsident Michael Kretschmer auf die Schulschließung in Oelsnitz angesprochen und um Hilfe gebeten. „Ich glaube, er steht etwa einer Quarantäneverkürzung offen gegenüber“, sagt Lupart. (ts)